Vortrag/Workshop mit Guido Eich
Am 16./17.3.2018 war Guido Eich bei uns zu Gast.
In einem Vortrag und einem Workshop ging es um Elemente einer Betriebsweise und im Workshop um Auswinterung und Ursachenanalyse bei Winterverlusten.
Im Vortrag empfahl er frühes Aufsetzen der Honigräume (VOR der Obstbaumblüte, etwa zur Weidenblüte) und Erweitern VOR dem klassischen "Durchhängen" der Bienen um Schwarmfreude gar nicht mehr aufkommen zu lassen. Dunkle Waben können bereits im zeitigen Frühjahr entfernt werden; sie wirken schwarmfördernd.Glänzender Pollen zeigt Schwarmvorbereitungen an; stumpfer Pollen die Anwesenheit einer Königin. Bei Schwarmabgang empfiehlt er, den Schwarm an der Stelle des abgeschwärmten Muttervolkes aufzustellen und die Honigräume dort aufzusetzen sobald der Schwarm baut - dann wird der Schwarm mit den restlichen Flugbienen des Muttervolkes verstärkt und bringt Honig. Schwach überwinterte Völker sollten nicht aufgesetzt, sondern nur mit anderen Schwächlingen des Standes vereinigt werden. Einräumiges/einzarigiges Halten ist in allen gängigen Systemen möglich!
Hier kommentierte Schnappschüsse aus den Veranstaltungen.
Immenbrief 08-2018: Neumitglied, Ausflug nach Celle, Kurzbericht JHV, Galerien, Führungen und Kita-Gruppen, Fördertopf für Pflanzaktionen
Liebe Imker,
Liebe Imkerinnen,
draußen schneit es und erst am Sonntag soll es wieder ein Sonnenloch mit Chance auf Bienen-gucken geben. Daher wie auf dem letzten Vereinsabend besprochen, hier nun mit heisser Nadel gestrickt alle aktuellen Infos:
1. Unsere neuen Mitglieder
Jungimkerstammtisch am 28.03. und Umfrage für April
Liebe Jungimker,
wir treffen uns am 28.März um 19 Uhr im Schupke!
Unter folgendem Link könnt Ihr Euch gerne für April eintragen:
https://doodle.com/poll/zausb43iktb6h3zq
Viele Grüße,
Annika
Einzäunung beim Imkereimuseum steht!
Das Imkereimuseum kommt voran - in diesen Tagen wurde von der Schule am Vierrutenberg ein Freigelände eingezäunt.
Die einziehenden Bienen können so von Kindern unbehelligt ihrem Werk nachgehen.
Immenbrief07-2018: Ottfried-Preußler-Grundschule sucht ImkerIn für AG, Neues vom Imkereimuseum, Erinnerung Vereinsabend mit ImkerInnen-Sprechstunde, Besuch von Guido Eich, Stimmen für Wildbienenprojekt
Liebe Imker,
Liebe Imkerinnen,
es juckt in den Fingern, die Spannung steigt doch Sonne allein genügt noch nicht: zu kalt für das Imkern. Da bleibt nur abzuwarten. Es gab und gibt ausreichend Beschäftigung bis zum nächsten sonnigen Hoffnungsschimmer:
1. Grundschule in Heiligensee möchte Imker-AG initiieren
Vortrag artgerechte Beuten (Torben Schiffer, 2018)
Unter https://www.imkerverein-reinickendorf-mitte.de/artgerechte_Beuten_Torbe… findet sich die Zusammenfassung über Torben Schiffers Vortrag in Spandau.
Vortrag artgerechte Beuten (Torben Schiffer, 2018)
Am 7.3.2018 war Torben Schiffer wieder mal in Berlin und berichtete über den aktuellen Stand auf Einladung des Imkervereins Spandau.
Der Saal war gut gefüllt und für 10 € Eintritt (als Gast) bekam man voll gepackte und sehr engagierte 3 1/2 (!) Vortrag!
Wir hatten ihn ja bereits im Oktober 2016 hier zu Gast und ich war neugierig, was sich so seither getan hat:
Natürlich stellte er zu Beginn sein "Steckenpferd", den Bücherskorpion vor. Sehr schön detailliert mit vielen Einzelaufnahmen; darunter elektronenmikroskopische Details. Natürlich auch die bekannten Aufnahmen vom Skorpion beim Milbenfressen. Schuldig blieb er allerdings Aufnahmen, die nun das tatsächliche Fressen im Volk zeigten...eine IR-Aufnahme zeigte, wie sich ein Skorpion mal einer Biene nähert doch ansonsten verwies er nur auf Aufnahmen einer südafrikanischen Forschungsgruppe, die die Kommunikation des Bücherskorpions mit einer Biene zeigen würden. Ein tatsächlicher Verzehr der Milben in dem Volk/in der Beute ist ansonsten nur theoretisch berechnet aber scheinbar bisher nicht praktisch dokumentiert worden.
Allerdings wurde auch klar, dass sich seine Forschungen (die er ja nun im Auftrag von Prof. Tautz macht) sich schon erweitert und etwas verlagert haben: Ziel seiner Arbeit sei es gewesen, die tatsächlichen Parameter einer artgerechten Bienenbehausung erstmals zu erfassen und er macht dies über Untersuchungen an von Bienen bewohnten Baumhöhlen. Anhand dieser Messungen sei es nun auch geplant, dass Hobos eine Art "Beuten-Energiesiegel" vergeben werde, das als Gradmesser der Behausungsqualität dienen solle. Er zeigte auch zahlreiche Messungen und Untersuchungen, die schon sehr fundiert und damit die geforderten Konsequenzen begründeten.
So moniert er, dass viele Beuten in Material und Design für zu kühle und/oder zu feuchte Stockklimata führten. In der Baumöhle sei Kaltbau üblich (ausgenommen, das Flugloch liegt eher im oberen als im unteren Drittel - dann würde eine Warmbauwabenzunge für Abschirmung sorgen und dahinter gehe es erst im Kaltbau weiter). Besonders schlecht schnitt bei ihm die Bienenkiste ab (zu flach, zu viel Volumen, zu viel Oberfläche) und auch die Einraumbeute (ausser, es handele sich um eine Strohwand-Variante) bekam ihr Fett weg.
Eine natürliche Baumhöhle sei oben durch eine Kappe aus Propolis isoliert, die wie eine Goretex-Membran Wasserdampf durchlasse aber Kondensat nicht. Dadurch könne das darüberliegende Holz über die Poren im Stirnholz große Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen und daher eine besonders warme und trockene Atmosphäre - gerade im Winter - entstehen. Der dort gelagerte Honig diene dann auch als Wärmepuffer und kristallisiere nicht/langsamer. Nach seinen Messungen war der Strohkorb und die Klotzbeute noch am besten; die Segeberger war zwar vergleichbar warm aber viel zu feucht - optimal seien weniger als 80% Luftfeuchte bei 20°C. Die Bienenkugel sei in der runden Form eigentlich nicht korrekt proportioniert und leider auch nicht aus korrekt orientierter Holzmaserung geschnitten. Er gab in diesem Zusammenhang auch Bautipps für eigene "Trockenzargen" um Beuten trocken zu legen.
Interessant: Ein mit Wachs getränktes Leinentuch läßt Wasser nicht durch und gleicht damit den so verpönten Plastikabdeckfolien! Auch der Idee, einfach Stirnholzdeckel zu bauen, erteilte er eine Absage - die benötigten Massen zur Aufnahme des Wassers seien einfach zu hoch um solche Deckel noch praktikabel zu machen.
Sehr schön waren dann auch seine Belege für die Bedeutung des "Grooming" wie Milben mit abgebissenen Beinen und Videos des Putzens. Er lehnt den offenen Boden ab und fordert einen geschlossenen, tiefen Boden, in dem sich der Mulm sammeln kann da dieser ein wesentlicher Teil des Ökosystems des Bienenvolks sei. Drohnenbrutschnitt wie Behandlung - egal womit - lehnt er rundherum ab da alles nicht nur Milben, sondern auch Raubmilben und Bcherskorpione kille...auch die Hyperthermie und Thymol seien schädlich! Da der Pseudskorpion zudem nicht auf die Rähmchen gelangen könnten, müsse der Beespace zumindest an den Beutenwänden überbrückt werden. Eine solche nischenreiche Beute sei auch gegen den Beutenkäfer gewappnet da der Bücherskorpion in den dunklen Ecken auf diese lauere. Ebenso sei nur eigener Honig für die ausreichende Immunabwehr im Winter geeignet.
Inzwischen gibt es auch eine "Anleitung" in Buchform oder als Download.
Positiv: bereitwillige Anleitung zum Selber-Optimieren vorhandener Beuten durch "Trockenaufsätze" mit Thermo-Hanf oder Hanfstreu um die Feuchtigkeit zu senken. Auch das Grooming kann man durch 20fache Vergrößerung der abfallenden Milben selber prüfen und sollte solche Völker bei der Nachzucht besonders würdigen. Anschaulich demonstrierte er die Unterschiede zwischen Stirnholz, durch das man sichtbar blasen kann und längsgeschnittenes Holz, das keine Feuchtigkeit aufnimmt. Seine Untersuchungen untermauern viele alte Lehren wie z.B. das hochgeständerte Aufstellen der Beuten (trockener!) und geben Warrés "Kissenzarge" eine späte Würdigung!
Negativ: Störend fiel das gelegentliche "Insituts-und Mitbewerbs-Bashing" auf, was schon manchmal etwas verschwörungstheoretikerlike rüberkam. Außerdem wurde gerade gegen Ende ohne jede Datengrundlage sehr verallgemeinert - so darf gerade in der Stadt bezweifelt werden, dass nun alle Imker angeblich "faule" Bienenvölker rigoros umweiseln und damit den Genpool um das "Grooming" schmälern würden noch dass das Eingangs gemachte Statement, dass bundesweit generell Winterverluste von +30% die Regel seien, wirklich so zu halten ist. Leider fehlten auch Daten, dass Bienen nun eine bessere Immunabwehr durch mehr eigenen Honig als Winterfutter hätten noch gab es Daten, dass wirklich winterlich eingegangene Völker vornehmlich an Schimmel sterben würden - zwar waren die Bilder der dunklen Honigblase und der daraus gezogenen Schimmelrasen ganz eindrücklich doch war nun unklar ob das statistisch irgendwie signifikant ist...dazu hätte man sich gerne eine umfangreichere Datendarstellung gewünscht (sofern vorhanden). Ebenfalls unbelegt stand die Behauptung im Raum, die elektrostatische Aufladung der Segeberger würden diese Beute generell für den Bücherskorpion ungeeignet machen - in wie weit eine innen propolisierte Segeberger überhaupt noch so eine Aufladung vollzieht, wurde nicht weiter gezeigt. Nun ja, und in wie weit das Entmilben eines stark vermilbten Brutlings nach der totalen Brutentnahme mittels Puderzuckerberieselung wirklich alleinig ausreichend sein soll, bezweifele ich.
Fazit: Sieht man über einige Ungenauigkeiten und Fehler hinweg, ignoriert das manchmal etwas verschwörungstheoretikerartige Instituts-Bashing und die unbelegten Behauptungen, dann hat man zahlreiche gute Anleitungen und Denkanstöße mit auf den Weg bekommen.
EU-Konsultation zum Insektensterben/Bestäuberschutz - Mitmachen bis zum 5.4.2018 möglich!
Im Rahmen der Bestäuber-Initiative der EU läuft derzeit – noch bis zum 5. April – eine öffentliche Konsultation, an der sich neben Experten und organisierten Interessengruppen auch die EU-Bürgerinnen und -Bürger beteiligen können. Die Umfrage ist unter https://ec.europa.eu/info/consultations/public-consultation-eu-initiati… zu erreichen.
Immenbrief06-2018: Stimmen für Wildbienenprojekt, Bienenstellplatz in Lübars,
Liebe Imker,
Liebe Imkerinnen,