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Einfluss abiotischer Faktoren auf die Populationsdynamik von Varroa destructor

Gespeichert von VonOrlowM am Fr., 05.02.2016 - 08:04

Varroa destructor ist weltweit die Hauptbedrohung für die westliche Honigbiene. Diese Arbeit
beschäftigt sich mit dem Einfluss abiotischer Faktoren auf die Entwicklung der Milbenpopulation.
Die Reproduktion der ektoparasitischen Milbe Varroa destructor ist von klimatischen Bedingungen
abhängig. Laborversuche zeigten, dass die für die Reproduktion von Varroa optimale Temperatur
und Luftfeuchtigkeit nicht mit den für die Bienen optimalen Bedingungen übereinstimmen. Somit
hätten Bienenvölker, die die Klimabedingungen in einem für die Reproduktion der Varroamilbe
ungünstigen Bereich halten, einen Selektionsvorteil durch einen langsameren Anstieg der
Varroapopulation. Ziel der Arbeit war es, zu untersuchen, ob das Klima in Bienenvölkern
beeinflussbar ist und ob sich dies auf die Populationsdynamik von Varroa destructor auswirkt.
Hierzu wurde über einen Zeitraum von 10 Wochen eine Versuchsgruppe von Bienenvölkern in
schwarzen Kästen in die Sonne und eine Gruppe in den Schatten gestellt. Die Messungen zeigten,
dass die Temperatur in den Völkern geringeren Schwankungen unterworfen ist als die
Luftfeuchtigkeit. Es wurde eine Erhöhung der Temperatur in den schwarzen Bienenkästen bei
Sonneneinstrahlung von maximal 2°C gemessen. Die Entwicklung der Varroapopulation zeigt eine
grosse Variabilität. Diese lässt sich jedoch nicht durch die Temperaturdifferenzen zwischen den
Völkern erklären. Die Luftfeuchtigkeit unterscheidet sich zwischen den Völkern deutlich. Hierbei
zeigte sich, dass Völker mit einer geringen Luftfeuchtigkeit einen signifikant langsameren Anstieg
der Varroapopulation haben. Offen bleibt die Frage, in wie weit Bienenvölker in der Lage sind, die
Luftfeuchtigkeit zu regulieren und ob dies ein Abwehrmechanismus gegen Varroa destructor ist.